29.09.2007

Aufholjagd: Vom letzten Platz bis auf Rang fünf

„Fast hätten wir erneut auf dem Podium gestanden. Bei der schlechten Ausgangslage eine tolle Leistung“, freute sich Georg Weiss. Kurz zuvor hatte er den Porsche 911 GT3 des Wochenspiegel Team Manthey (WTM-Racing) beim 39. ADAC Barbarossapreis als Fünfter über die Ziellinie gefahren. Das Team hatte bei dem Rennen eine großartige Aufholjagd gezeigt. Da alle Trainingszeiten von WTM-Racing gestrichen wurden, musste der Porsche von Startplatz 67, der letzten Position der ersten Startgruppe, ins Rennen gehen.

Beim achten Lauf der Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring hatte der Herbst gehalten. Es war kühl und der Himmel wolkenverhangen, zum Glück blieb der Regen aus. Zunächst absolvierten die drei WTM-Piloten mit dem Porsche, der seit dem letzten Rennen mit einem neuen, stärkeren Motor ausgerüstet ist, ihre Pflichtrunden. Georg Weiss: „Bei den schwierigen Verhältnissen bin ich kein Risiko eingegangen, der Wagen funktioniert gut.“ Peter-Paul Pietsch: „Die Bedingungen waren sehr wechselhaft. Man musste sehr vorsichtig sein.“ Michael Jacobs: „Das Auto geht gut, aber bei diesen schwierigen Umständen war zu viel Verkehr.“

Gegen Trainingsende sollte Pietsch noch einmal angreifen, doch das Vorhaben misslang. „An vielen Stellen wurden gelbe Flaggen geschwenkt und es herrschte zu dichter Verkehr auf der Strecke.“ So blieb die Bestzeit von knapp über 8.38 Minuten aus dem ersten Versuch bestehen. Das hätte für Startplatz elf gereicht. Weil aber Pietsch unter Gelb überholt haben sollte, wurden sämtliche Trainingszeiten annulliert. Das bedeutete den Start vom letzten Platz. Pietsch: „Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Ich habe im Adenauer Forst die Flaggen gesehen und nicht überholt. Aber die Rennleitung hat das anders gesehen.“ Jacobs nahm‘s mit Humor: „Dann müssen wir halt zeigen, was wir können. Wir kommen trotzdem in die Top 10.“

Trotz ungewohnter Startposition verlief das Rennen dann sehr erfolgreich. Startfahrer Pietsch brachte den WTM-Porsche innerhalb seines 10-Runden-Turns bis auf Platz 8 nach vorn. Schon in der ersten Runde war er von Position 67 bis auf Rang 38 vorgefahren. Nach dem zweiten Umlauf befand sich der WTM-Porsche auf dem 26. Platz. In der neunten Runde notierte das Team erstmals eine Platzierung in den Top 10. Jacobs übernahm anschließend den Porsche 911 GT3 und kämpfte sich weiter nach vorn, zeitweise sogar bis auf Rang drei. Weiss als letzter Pilot des Tages brachte den WTM-Porsche sicher ins Ziel, musste sich beim Kampf um den letzten Podestplatz aber dem Ex-DTM-Opel von Schall/Schall/Strycek und dem Porsche von Schmitz/Abbelen geschlagen geben. Der Sieg ging an den Manthey-Porsche Lieb/Tiemann/Klasen.

Nach Rennende war die Freude im Team groß. Weiss: „Ich glaube, wir können heute sehr zufrieden sein.“ Pietsch: „Es war schwer nach vorn zu kommen, nach dem Start gab es riesige Löcher im Feld. Aber die Aufholjagd hat Spaß gemacht.“ Jacobs: „Meine Prognose hat gestimmt. Das Auto hat einfach ein riesiges Potenzial.“