10.07.2025

Platz vier in verrücktem Imola-Rennen

Bei schwierigen Bedingungen stark zurückgekämpft

WTM Racing hat beim dritten Lauf zur European Le Mans Series (ELMS) in Imola ein turbulentes Rennen mit dem vierten Platz beendet. Im Autodromo Enzo e Dino Ferrari kämpften sich Leonard Weiss, Torsten Kratz und Griffin Peebles in einem von mehreren Sommergewittern, Safety-Car-Phasen und sogar einer Rennunterbrechung geprägten Rennen eindrucksvoll nach vorn. Nur die anhaltende Pechsträhne des Teams in der ELMS fand noch kein Ende.

Schon das Qualifying war von wechselnden Bedingungen geprägt – am Ende stand Startplatz neun in der LMP3-Klasse zu Buche. Eine schwierige Ausgangsposition auf einer Strecke, auf der Überholen traditionell nicht einfach ist. Doch Torsten Kratz zeigte eine überzeugende Leistung im ersten Rennabschnitt und arbeitete sich bis auf Podiumskurs vor. Weder ständig wechselnde Witterungsbedingungen noch die Rennunterbrechung konnten ihn aus dem Takt bringen.

Kurz vor dem geplanten Fahrerwechsel wurde das Team jedoch erneut vom Pech heimgesucht: Ein GT-Fahrzeug krachte Kratz beim Anbremsen ins Heck und drehte den Duqueine D09 „Shu“ ins Kiesbett. Zwar gelang es Kratz, sich aus eigener Kraft zu befreien, doch das Rücklicht – ein sicherheitsrelevantes Bauteil – war beschädigt. Der fällige Fahrerwechsel auf Leonard Weiss wurde vorgezogen, um die Reparatur durchzuführen.

Durch den Reparaturstopp verlor das Team wertvolle Zeit. In der Folge entschied man sich zu einer risikobehafteten Reifenwahl: Weiss ging auf Slicks zurück auf die Strecke, obwohl diese noch nicht vollständig abgetrocknet war. Zwar sollte die Strecke kurze Zeit später abtrocknen, doch das kam zu spät; Weiss rutschte auf den Trockenreifen von der noch nassen Strecke und verlor weitere Zeit.

Doch erneut bewies WTM by Rinaldi Racing Kampfgeist. Weiss und Schlussfahrer Griffin Peebles arbeiteten sich mit starker Pace wieder durch das Feld. Beide zeigten eine eindrucksvolle Pace – auch unter erschwerten Bedingungen, denn der Duqueine hatte erneut mit hohen Motortemperaturen zu kämpfen - einem bekannten Problem der neuen LMP3-Generation, für das eine Lösung durch den Hersteller nach wie vor aussteht.

Am Ende stand ein hart erkämpfter vierter Platz, das bislang beste Imola-Ergebnis des Teams und wichtige Punkte für die Meisterschaft in einem Rennen, das zwischenzeitlich schon verloren schien.

Stimmen nach dem Rennen


Leonard Weiss (Fahrer Duqueine D09 #12):
„Es war wirklich chaotisch mit dem Regen und den weiteren Umständen. Leider ist das Rennen nicht optimal verlaufen, sonst wäre wahrscheinlich mehr drin gewesen. Es war für alle Teams sehr schwierig, denn die richtige Reifenwahl war alles andere als einfach. Am Ende nehmen wir immerhin gute Punkte für die Meisterschaft mit – und unser bisher bestes Ergebnis in Imola.“

Torsten Kratz (Fahrer Duqueine D09 #12):
„Durch die wenige Fahrzeit während der Tests und Freien Trainings fehlte mir etwas Vertrauen beim Start. Umso mehr hat es mich gefreut, recht schnell vom neunten auf den dritten Platz vorfahren zu können. Die Bedingungen waren in meinem Doppelstint durchgehend schwierig, es hat ständig gewechselt. Das Auto hat sich aber super angefühlt. Leider ist mir ein GT-Fahrzeug, das ich gerade überholt hatte, direkt hinter mir eingeschert und beim Anbremsen der nächsten Kurve ins Heck gefahren – das hat mich ins Kiesbett befördert. Zum Glück kam ich selbst wieder raus. Dennoch hat uns die Reparatur des Rücklichts beim vorgezogenen Boxenstopp viel Zeit gekostet. Platz vier ist am Ende zwar ein versöhnliches Ergebnis, aber dennoch enttäuschend, da mehr möglich gewesen wäre. Ich hoffe zudem, dass Duqueine bis Spa seinen Job macht und die Temperaturprobleme in den Griff bekommt.“

Griffin Peebles (Fahrer Duqueine D09 #12):
„Als ich ins Auto gestiegen bin, war realistisch gesehen nicht mehr viel zu holen – es ging vor allem darum, das Auto sicher ins Ziel zu bringen und die Motortemperatur über die gesamte Distanz zu managen. Ich bin zufrieden, dass mir das mit einem guten Tempo gelungen ist und ich über weite Strecken vor dem siegreichen CLX-Auto bleiben konnte – das ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen für die kommenden Rennen. Dass Torsten von einem anderen Auto getroffen wurde und wir den Schaden beim Boxenstopp reparieren mussten, war sehr unglücklich. Ich hoffe wirklich, dass das Team die Pechsträhne bald hinter sich lassen kann, denn alle leisten großartige Arbeit und wir haben das Potenzial, an der Spitze mitzukämpfen. Ich bin auf jeden Fall bereit, meinen Teil dazu im nächsten Rennen beizutragen!“