28.04.2014

Kein Glück für WTM-Racing beim 56. ADAC ACAS H&R-Cup

Schock in der letzten Runde

Wochenspiegel-Porsche 997 GT3 RSR (154)

Wochenspiegel-Porsche 997 GT3 MR (59)

Das dritte Rennen der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2014; der 56. ADAC ACAS H&R-Cup, endete für das Wochenspiegel Team Manthey (WTM-Racing) mit einem tragischen Abschluss. Der in der Klasse SP7 führende Wochenspiegel-Porsche 997 GT3 MR (Startnummer 59) mit Georg Weiss am Steuer landete nach einer unverschuldeten Kollision in den Leitplanken und schied aus. Das WTM-Fahrzeug war einer Vierer-Kampfgruppe, die hinter den beiden Spitzenreitern um den letzten Podestplatz rangelte, zum Opfer gefallen.

Weiss: „Das sind alles A… Ich war im Kesselchen mit rund 240 km/h unterwegs, als ich von hinten einen Schlag aufs Auto bekommen habe, von da ab war ich nur noch Passagier im Fahrzeug. Die Spitzenleute können ja ruhig ihre Kämpfe mit viel Risiko austragen, aber sie sollten uns Privatfahrer doch bitte dabei in Ruhe lassen. Werksfahrern ist es egal, wenn das Auto kaputt ist, wir müssen das alles selbst bezahlen.“ Der Wochenspiegel-Porsche 997 GT3 RSR (154) büsste bei einem Sicherheitscheck der Antriebswellen fast eine Runde ein und kam so nur auf Rang zwölf ins Ziel, gewann aber trotzdem die Klasse SP Pro, da hier nur wenig Konkurrenz antrat.

Bei guten äußeren Bedingungen – die Temperaturen war mild und die Strecke trocken – hatten die vier WTM-Piloten Georg Weiss, Michael Jacobs, Oliver Kainz und Jochen Krumbach zunächst einige Probleme. Bei mehr als 200 Teilnehmern war es schwer eine freie Runde zu erwischen. So schafften die beiden WTM-Porsche auch nicht die erhoffte große Zeitenverbesserung am Trainingsende. Kainz und Krumbach waren sich einig: „Es herrschte zu viel Verkehr und die zahlreichen Gelbphasen ließen keine schnelle Rundenzeit zu.“ In der Startaufstellung standen der RSR (154) auf Position 10 und der MR (59) auf Platz 21. Trotzdem war Georg Weiss nicht unzufrieden: „Das Rennen wir nicht im Training entschieden. Wir warten erst einmal die Anfangsphase ab.“

Den Start fuhren wie schon bei den vorherigen Rennen Kainz (154) und Jacobs (59). Während Kainz sich in der Spitzengruppe und den Top 10 behauptete, arbeitete sich Jacobs (59) langsam nach vorn. Beim ersten Boxenstopp verlor der RSR dann viel Zeit, da nach einer Feindberührung eine Antriebswelle aus Sicherheitsgründen überprüft werden musste. Danach lief der Porsche problemlos und fuhr auf Rang zwölf ins Ziel und holte den dritten Klassensieg in Folge.

Der Wochenspiegel-Porsche MR setzte sich in der Klasse SP7 deutlich an die Spitze und hatte schon fast zwei Minuten Vorsprung auf die Konkurrenz in der großen Klasse, als der dritte Fahrer Kainz mit einem Reifenschaden vorzeitig die Box ansteuerte. Weiss übernahm das Auto so früher als geplant, lag aber weiterhin an der Spitze der Klasse. Diese Topposition konnte er bis zur letzten Runde auch halten: „Leider gab es dann einige Leute, die etwas dagegen hatten, dass ich auch die letzten Kilometer bis ins Ziel fahren konnte.

Fahrerstimmen:

 

Georg Weiss

„Der Unfall in der letzten Runde war für uns der erste Ausfall seit über einem Jahr. Es war uns klar, dass unsere Glücksträhne nicht ewig weiter gehen konnte. Der Ausfall durch einen unverschuldeten Unfall ist allerdings doppelt bitter. Aber wir müssen nach vorne schauen und beim nächsten Rennen wieder ein besseres Ergebnis einfahren. Allerdings wäre es auch wünschenswert, wenn sich die Situation auf der Piste wieder etwas beruhigen würde.“

Michael Jacobs

„Das war heute nicht mein Rennen. Durch die vielen Unfälle und Gelbphasen war es unheimlich schwierig, seinen Rhythmus zu finden. Mit einem Langstreckenrennen hatte es teilweise nur noch wenig zu tun.“

Oliver Kainz

„Der Start im RSR hat wieder Spaß gemacht, es war gut in der Spitzengruppe mitzumischen. Im MR hatte ich dann das Pech mit einem schleichenden Plattfuß frühzeitig an die Box zu müssen. Und über das Ende braucht man keine Worte zu verlieren.“

Jochen Krumbach

„Es war kein schöner Renntag. Wir haben heute einiges Pech gehabt, deshalb war das Ergebnis schlecht. Aber etwas anderes macht mir Sorge. Ich fahre seit 21 Jahre auf der Langstrecke und habe noch nie so viel Aggressivität auf der Strecke erlebt wie im Moment.“