09.06.2021

Nach schwierigen Rennumständen 11. in Le Castellet

Viel gelernt in Sachen Strategie

Bilder: Deep Spirit Photography

WTM Racing hat neben dem ADAC TOTAL 24h-Rennen auf dem Nürburgring am vergangenen Wochenende an einem weiteren Rennen teilgenommen. Leonard Weiss und Torsten Kratz starteten beim zweiten Lauf des Michelin Le Mans Cups auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet in Südfrankreich in der LMP3-Klasse. Wie schon beim Saisonauftakt Mitte April auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya zeigte das Duo vielversprechenden Speed, konnte diesen aber wieder nicht in ein entsprechendes Resultat umsetzen.

Kratz stellte den rund 460 PS starken Duqueine M30-D08 im Qualifying auf die siebte Startposition. "WTM powered by Phoenix" nutzte bewusst einen flachen Heckflügel, was für mehr Topspeed auf den Geraden, aber weniger Geschwindigkeit in den Kurven sorgt. Davon erhoffte man sich Vorteile im Zweikampf im Rennen und war bereit, Performance im Qualifying zu opfern.

Doch es sollte anders kommen: Der Wind drehte auf Süd und plötzlich waren alle Fahrzeuge auf der 1,6 Kilometer langen Mistral-Geraden deutlich schneller als zuvor. Der Vorteil für WTM Racing fiel kleiner aus als geplant. Dennoch gelang es Kratz, sich im ersten Teil des Rennens auf Platz fünf vorzufahren, bevor ein Safety-Car die Jagd unterbrach. Kratz gelang es, nach dem Restart noch eine weitere Position gutzumachen und den LMP3-Boliden an Leonard Weiss zu übergeben.

Es zeigte sich jedoch, dass diese Strategie nicht die richtige war: Mehrere Konkurrenten hatten die Safety-Car-Phase genutzt, um ihren Boxenstopp zu absolvieren. So fiel der WTM-Bolide ins Mittelfeld zurück. Weiss verpasste auf Platz elf letztlich knapp die Punkteränge. WTM Racing und Einsatzpartner Phoenix Racing werden diese Erfahrungen nutzen, um die Eigenarten des Michelin Le Mans Cups noch besser nachzuvollziehen. Das nächste Rennen findet am 10. Juli im Rahmen der Sportwagen-Weltmeisterschaft (WEC) in Monza statt.

Stimmen nach dem Rennen

 

Leonard Weiss (Fahrer Duqueine M30-D08 #11):
"Im Nachhinein betrachtet war es nicht richtig, das Auto auf wenig Abtrieb einzustellen. Wir haben in den Sektoren 1 und 3 viel Zeit verloren und auf der langen Geraden waren die anderen bei Rückenwind fast genauso schnell. Torsten ist einen super Start gefahren. In meinem Stint lief es weniger gut, da bin ich mit mir selbst nicht ganz zufrieden. Was die Strategie angeht, haben wir etwas Neues gelernt. Jetzt schauen wir, dass wir beim nächsten Mal in die Punkte fahren."

Torsten Kratz (Fahrer Duqueine M30-D08 #11):
"Im Qualifying hatte ich Pech, weil gerade die rote Flagge rauskam, als ich mich auf meiner schnellen Runde befand. Mein Start war gut und ich konnte mich auf Platz fünf vorarbeiten. Nach dem Safety-Car konnte ich eine weitere Position gutmachen und den Boliden an Leo übergeben. Allerdings war es ein strategischer Fehler, den Stopp nicht während der Safety-Car-Phase einzulegen. Das hat uns viele Plätze gekostet. Einerseits enttäuschend, da unser Paket gut genug für die Top 5 war. Andererseits haben wir viel gelernt."