26.04.2022

Bei Premiere des Prototype Cup Germany zweimal auf dem Podium

Historisches Rennen belebt nationalen Prototypensport aufs Neue

Leonard Weiss und Torsten Kratz haben für das Wochenspiegel Team Monschau (WTM Racing) beim ersten Rennen des Prototype Cup Germany die Plätze zwei und drei in den beiden 50-minütigen Rennen belegt. WTM Racing war Teil eines geschichtsträchtigen Rennens, denn es war das erste Rennen einer nationalen deutschen Meisterschaft für Le-Mans-Prototypen seit dem letzten Lauf des Gruppe-C-Supercups am 24. September 1989.

Im ersten Rennen musste sich Leonard Weiss von Startplatz sechs nach vorn kämpfen. Das gelang ihm eindrucksvoll, schon aus der ersten Runde kam er als Vierter zurück. Danach neutralisierte eine Safety-Car-Phase das Rennen für eine längere Zeit. Weiss übergab den von Rinaldi Racing eingesetzten Duqueine nach dem Restart an Kratz. Dieser fand sich sofort in einem Dreikampf wieder, den er mit einem sensationellen Manöver für sich entscheiden und damit die Spitze übernehmen konnte. Bis ins Ziel musste er sich nur noch dem überlegenen Ligier von Toksport WRT beugen und fuhr Platz zwei ein.

Das zweite Rennen, das Kratz vom dritten Startplatz in Angriff nahm, begann mit einem Rückschlag. Weil er einige Zentimeter zu weit links fuhr, wurde die Boxenstopp-Standzeit um fünf Sekunden verlängert. Kratz machte am Start einen Platz gut, konnte sich aber kein nötiges Polster auf der Strecke herausfahren, weil das Rennen wegen der Bergung eines anderen Fahrzeugs mit der Roten Flagge unterbrochen wurde. Nach dem Restart übergab Kratz sehr schnell an Weiss, der wegen des verlängerten Stopps nun auf Position vier lag. Kurz vor Schluss gelang es ihm, sich mit einem sehenswerten Manöver auf der Außenbahn noch den dritten Platz zu sichern.

Weiss hatte kaum Zeit, den Erfolg zu feiern, weil er an diesem Wochenende auch noch das 12-Stunden-Rennen auf dem Ferrari 488 GT3 von WTM Racing fuhr. Im Langstreckenrennen der 24h Series powered by Hankook gelang WTM Racing ebenfalls ein Podiumsplatz, womit Leonard Weiss drei Pokale aus drei Rennen mit nach Hause nahm.

Stimmen nach dem Rennen


Leonard Weiss (Fahrer Duqueine M30-D08 #11):
„Das erste Rennen ist sehr gut gelaufen, ich bin zufrieden. Mein Start war super, aber dann hat das Safety-Car das Rennen für einige Runden neutralisiert, sodass man keinen echten Rhythmus finden konnte. Außerdem lag unser Auto nicht so gut wie im Qualifying. Dass wir trotzdem einen Podestplatz erreicht haben, ist natürlich schön. Mit dem dritten Platz in Rennen 2 bin ich ebenfalls zufrieden. Gegen Ende musste ich mehr in den Rückspiegel schauen, denn Santiago Serrano lauerte in meinem Heck. Aber es ist mir gelungen, ihn trotz des Drucks hinter mir zu halten. Die Strafe gegen Torsten finde ich sehr ungerecht. Sie war meiner Meinung nach unnötig. Ich denke, in der neuen Serie müssen sich alle, sowohl Teams als auch Rennleitung, noch etwas einspielen. Dennoch freue ich mich auf die nächsten Rennen in dieser tollen Meisterschaft.“

Torsten Kratz (Fahrer Duqueine M30-D08 #11):
"Im ersten Lauf hatten wir während des gesamten Rennens Probleme mit der Balance des Autos, was sich vor allem im zweiten Sektor der Strecke bemerkbar gemacht hat. Marvin Dienst hinter mir konnte ich nicht halten. Gegen Ende kam zwar Eyke Angermayr immer näher, aber ich habe alles gegeben, meinen zweiten Platz zu verteidigen. Mein Start in Lauf 2 war gut, ich konnte vom dritten Startplatz kommend gleich eine Position gewinnen. Leider kam nach zwei Runden schon das Safety-Car auf die Strecke und danach folgte recht schnell die Unterbrechung. Nach dem Restart durfte ich noch eine Runde fahren, dann habe ich das Auto an Leo übergeben. Er hat dann einen großartigen Job gemacht. In einem engen Kampf hat er uns mit einem fantastischen Überholmanöver den 3. Platz gesichert."