14.04.2014

Topplatzierung für WTM-GT3 RSR – Rückschlag für WTM-GT3 MR

Ein Renntag mit zwei Gesichtern

Glück und Pech liegen oft sehr dicht beieinander. Das musste das Wochenspiegel Team Manthey (WTM-Racing) beim zweiten Rennen der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2014, dem 39. DMV 4-Stunden-Rennen, schmerzlich erfahren. Während der Wochenspiegel-Porsche 997 GT3 RSR (Startnummer 154) mit Gesamtrang vier erneut ein Topergebnis einfuhr, blieb für den Porsche 997 GT3 MR (59) nach zwei Defekten nur Platz zehn in der Klasse SP7. Teamchef Georg Weiss: „Wir freuen uns natürlich über das tolle Abschneiden mit dem RSR. Aber wir sind genauso traurig über das Pech mit dem MR. Aber wir lassen uns von dem Rückschlag nicht umwerfen, beim nächsten Mal wird es wieder besser.“

Die vier WTM-Piloten Georg Weiss, Michael Jacobs, Oliver Kainz und Jochen Krumbach teilten sich den Porsche 997 GT3 RSR für die Klasse VLN Specials Pro und den Porsche 997 GT3 MR für die Klasse SP7. Nachdem die Piloten ihre Pflichtrunden absolviert hatten, gingen Kainz (59) und Krumbach (154) noch einmal auf die Strecke, um eine gute Startposition herauszufahren. Die 59 stand schließlich mit einer Zeit von 8.22,829 Minuten auf Position 19. Der RSR (154) legte eine Spitzenrunde mit 8.03,535 Minuten hin und lag lange auf der Pole-Position. Krumbach: „Eine gute Runde, wenn auch nicht optimal. Ich musste unterwegs einige Autos überholen.“ Erst kurz vor Trainingsende war der Rowe-Mercedes SLS noch ein wenig schneller. Weiss: „Schade, die Pole wäre schön gewesen. Aber wichtiger ist, dass wir beim 24h-Rennen eine blaue Lampe bekommen.“

Kainz (154) und Jacobs (59) hießen die Startfahrer. Während Kainz in der Spitzengruppe mitmischte, brachte Jacobs den GT3 MR in eine aussichtsreiche Position in der Nähe der Top 10. Doch nach gut 45 Minuten war dann erst einmal Schluss. Nach einem heftigen Unfall mit größerem Sach-, aber glücklicherweise ohne erhebliche Personenschäden, musste eine längere Reparaturpause eingelegt werden. Rund 80 Meter Leitplanken galt es neu aufzubauen. Nach drei Stunden Ruhe ging das Feld dann noch einmal für zwei Stunden auf die Reise.

Krumbach (154) und Kainz (59) übernahmen die Startphase. Die beiden schnellen Piloten sollten die guten Ausgangspositionen nutzen. Krumbach gelang dies eindrucksvoll. Er hielt sich über die gesamte Restdistanz in der Spitzengruppe und verfehlte am Ende mit Platz vier nur ganz knapp das Siegerpodest. Kainz dagegen konnte weniger glänzen. Nach sieben Runden musste er mit Zündaussetzern die Box ansteuern. Der Austausch einer Zündspule bedeutete einen großen Zeitverlust. Das Team entschied trotzdem zu Ende zu fahren, um noch ein paar Meisterschaftspunkte zu retten. Auch dieses Minimalziel wäre fast noch verfehlt worden, denn in der letzten Runde erlitt Kainz in der Fuchsröhre einen Reifenschaden, konnte den Porsche nur mit Mühe auf der Strecke halten und anschließend in langsamer Fahrt an die Box zurückbringen.

Georg Weiss: „Wir haben heute Glück und Pech zugleich gehabt. Unser RSR ist toll gelaufen, leider hatten wir mit dem Meisterschaftsauto ein Problem. Aber noch liegen wir völlig im Plan.“

Fahrerstimmen:

Georg Weiss

„Es ist schön, dass wir den RSR für das Top-30-Qualifying beim 24h-Rennen qualifiziert haben. Bei dieser Runde mit weichen Reifen war unser Auto aber am absoluten Limit. Dagegen glaube ich, dass bei den meisten Konkurrenten noch viel mehr möglich ist. Und wir sind nur ein Privatteam.“

Michael Jacobs

„Ich bin den Start auf dem SP7-Auto gefahren. Bis zum Abbruch lief alles optimal. Danach war ich nur noch Zuschauer. Leider hat nicht alles so hingehauen, wie wir uns das vorgestellt hatten.“

Oliver Kainz

„Die ersten Runden mit dem RSR in der Spitzengruppe waren für mich ein echtes Highlight. Wir waren die ganze Zeit am Limit, aber ich konnte ganz gut mithalten. Leider hatte ich mit dem SP7-Porsche keine so gute Zeit. Zum Glück konnte ich den Porsche bei dem Reifenschaden in der Fuchsröhre auf der Straße halten.“

Jochen Krumbach

„Ich bin die letzten 14 Runden im RSR gefahren. Das war schon ziemlich anstrengend. Aber wir haben ein tolles Resultat erzielt. Schade, am Ende haben nur fünf Sekunden zum Podium gefehlt.“

Neues Ergebnis VLN-Rennen 01

Das Ergebnis des ersten VLN-Laufs, der 60. ADAC Westfalenfahrt, wurde nachträglich korrigiert. Grund dafür ist eine Rote Flagge, die kurz vor Rennende an einem Streckenabschnitt vorübergehend gezeigt wurde. Andreas Thamm, Vorsitzender des VLN Arbeitskreises Rennleitung: „Dies führte bei einigen Teilnehmern zu Verwirrungen und Zeitverlusten, da unter roter Flagge nur eine reduzierte Geschwindigkeit erlaubt und Überholen verboten ist. Wir haben nach einer für alle fairen Lösung gesucht und sie gefunden. De facto hat somit ein Rennabbruch in der 26. Runde stattgefunden; gemäß Rundstreckenreglement wird das Rennen nun nach Runde 24 gewertet.“

Auch für WTM-Racing hat das Auswirkungen. Die beiden Klassensiege für die zwei Wochenspiegel-Porsche haben weiterhin Bestand. Aber im Gesamtklassement fallen die Startnummern 59 und 154 auf die Plätze zehn und elf zurück.