10.09.2015

Viel mehr hätte nicht schief gehen können

WTM-Racing beim Opel 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen

Das Wochenspiegel Team Manthey (WTM-Racing) erlebte beim siebten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2015, dem Opel 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen, ein böses Erwachen. Nach drei Zielankünften in Folge kam WTM-Racing, das erneut mit dem Wochenspiegel-Porsche 997 GT3 RSR und den Piloten Georg Weiss, Oliver Kainz sowie Jochen Krumbach angetreten war, nur 29 Runden weit. Teamchef Georg Weiss: „Jede Serie hat einmal ein Ende, aber der Renntag war doch bemerkenswert. Es ist so viel schief gegangen, das hätte auch für drei Veranstaltungen gereicht.“

Bereits das morgendliche Zeittraining ging gründlich daneben. Die Witterungsverhältnisse in der Eifel waren nicht einfach an dem Tag. Zu Trainingsbeginn war die Strecke nass. Anschließend trocknete sie rasch ab, allerdings blieben die Bedingungen nur eine kurze Zeit gut, denn bald setzte neuer Regen ein. WTM-Racing verpasste das optimale Zeitfenster und fuhr letztlich nur die 27.-schnellste Zeit. Kainz ging als Erster auf die Strecke, absolvierte aber keine gute Runde, da er zwei Doppel-Gelb-Zonen erwischte. Anschließend kam der Wechsel auf Krumbach und Intermediate-Reifen. Dabei ging viel Zeit verloren, sodass der Wochenspiegel-Pilot bei einsetzendem Regen die Runde anbrechen musste. Danach war das Training gelaufen. Weiss: „Wir haben es vermasselt. Unser Timing hat nicht gepasst. Jetzt müssen wir uns halt im Rennen durchs Feld kämpfen.“

Die Reifenwahl vor dem Start war die nächste Herausforderung für die Teams. Vor der Einführungsrunde war die Strecke nass und es fiel leichter Nieselregen. Doch die Aussichten waren positiv, der Regen sollte aufhören und auch nicht wiederkommen. WTM-Racing wählte die sichere Variante und stellte den Wochenspiegel-Porsche auf Regenreifen. Die richtige Entscheidung, denn Startfahrer Krumbach kam als Dritter aus der ersten Runde zurück und hatte zahlreiche Konkurrenten, die auf Intermediates oder Slicks gesetzt hatten, hinter sich gelassen. Auch nach dem frühen Wechsel auf Slicks hielt sich Krumbach weiter in der Spitzengruppe, obwohl er vom einem BMW Z4 GT3 von der Piste gedrängt und in einen Dreher gezwungen wurde. Die Schwierigkeiten begannen erst, als er eine Runde früher als geplant zum ersten Routinestopp an die Box kam.

Krumbach hatte Probleme mit dem Gaszug reklamiert. Da aber keine Ursache gefunden werden konnte, wurde Weiss zunächst wieder ins Rennen geschickt. Da das Problem aber erneut auftrat, kehrte er postwendend an die Box zurück. Das Beheben des Fehlers kostete viel Zeit. Mit fast zwei Runden Rückstand kehrte der Wochenspiegel-Porsche auf die Strecke zurück. Von Platz 45 aus startete WTM-Racing anschließend eine Aufholjagd. Als Kainz den Porsche übernommen hatte, lag das Team bereits wieder in den Top 20, obwohl WTM-Racing zusätzlich noch eine Stop-and-go-Strafe und eine Durchfahrtsstrafe kassiert hatte. Beim letzten Boxenstopp nach der 29. Runde wurde dann ein Defekt an der Lenkradnabe diagnostiziert und der Porsche aus Sicherheitsgründen abgestellt. Weiss: „Heute hatten wir ein paar Probleme mehr als üblich. Schade, denn der Wagen hat zuvor wieder gut funktioniert.“

Georg Weiss

„Das war heute nicht unser Tag. Erst haben wir das Training nicht hinbekommen und dann die Probleme im Rennen. Ich hoffe, dass wir beim nächsten Rennen endlich mal wieder ganz normal durchgekommen. Dann sollte auch wieder ein Topresultat möglich sein, denn das Auto ist dafür schnell genug. Und die Fahrer sicherlich auch.“

Oliver Kainz

„Als ich ins Auto gestiegen bin, hatten wir schon einen großen Rückstand. Das war sicherlich nicht sehr motivierend, aber trotzdem waren die Rundenzeiten während meines Stints gut. In meiner letzten Runde hörte ich dann aus dem Bereich Lenkrad ein komisches Geräusch, beim Stopp haben wir dann aus Sicherheitsgründen aufgegeben.“

Jochen Krumbach

„Das Auto ist heute großartig gelaufen, so lange es richtig funktioniert hat. Ein gutes Ergebnis wäre sicher möglich gewesen. Ich habe aber auch riesiges Glück gehabt, als mir das Gaspedal im Tiergarten steckengeblieben ist. Ich habe den Wagen nur mit größter Mühe in die Schikane einlenken können. Das hätte auch richtig schief gehen können.“