07.10.2015

Topergebnis trotz Stop-and-go-Strafe

Georg Weiss kam bei seinem 100. VLN-Rennen als Siebter ins Ziel

Das Wochenspiegel Team Manthey (WTM-Racing) zeigte beim achten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2015, dem 55. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen, eine starke Leistung. Nachdem der Wochenspiegel-Porsche 997 GT3 RSR im Training in einer Tempolimit-Zone zu schnell war, gab es für das Rennen eine Stop-and-go-Strafe von 45 Sekunden. Trotz dieser schweren Hypothek gelang WTM-Racing ein Topresultat. Am Ende belegten Georg Weiss, Oliver Kainz und Jochen Krumbach Platz sieben. Teamchef Weiss: „Wir haben gegen stärkste Konkurrenz ein tolles Ergebnis erzielt. Auch von der Strafe haben wir uns nicht beeindrucken lassen. Ich freue mich über den tollen Auftritt.“

Für Weiss war es ein besonderes Rennen, denn er trat zum 100. Mal in der VLN an. „Vorher und während des Rennens habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Als wir dann aber mit dem guten Resultat über die Ziellinie gefahren sind, war es doch ein besonderes Erlebnis.“

Bei schönsten Herbstwetter und guten äußeren Bedingungen begann das Training zunächst mit verhaltenen Rundenzeiten. In den Waldstücken war die Strecke anfangs noch feucht. Doch nachdem die Fahrspur trocken war, purzelten die Zeiten. WTM-Racing beteiligte sich mit Kainz an der Zeitenjagd: 8.10,680 Minuten. Mit seiner persönlich schnellsten Runde, die er bisher auf den Ring gefahren war, stellte er den Wochenspiegel-Porsche auf Startplatz 12. „Die Runde war noch nicht einmal optimal. Ich musste zweimal vom Gas geben. Die Leistungsdichte ist schon sensationell. Mit der Rundenzeit waren wir noch nicht einmal in den Top 10.“

Doch der nächste Rückschlag folgte kurz darauf. Weil der Wochenspiegel-Porsche am Flugplatz in der Tempo-200 km/h-Zone zu schnell unterwegs war, bekam das Team eine 45 Sekunden Standzeit für das Rennen verordnet. Da die Ein- und Ausfahrt der Boxengasse dazu gerechnet werden mussten, bedeutete das einen Zeitverlust von rund 90 Sekunden.

Startfahrer Kainz kam direkt an der ersten Runde in die Boxengasse, um die Strafe abzusitzen. Danach war WTM-Racing von den ersten Seiten der Zeitnahme zunächst einmal verschwunden. Doch nur wenig später tauchte Kainz bereits wieder in den Top 20 auf dem Monitor auf, seine fulminante Aufholjagd zeigte Wirkung. Als der erste Boxenstopp mit dem Wechsel auf Weiss anstand, lag der Wochenspiegel-Porsche bereits wieder im Bereich der Top 10. Allerdings war das Bild in der Spitzengruppe wie üblich verfälscht, weil die Spitzenteams verschiedene Tankstrategien verfolgten.

Weiss übergab den Wochenspiegel-Porsche auf Position 15 an Schlussfahrer Krumbach, der sich in den letzten Runden in die Top vorarbeitete. Am Ende überquerte er die Ziellinie als Siebter, nur eine Sekunde hinter dem Sechstplatzierten. Weiss: „Wir haben ein gutes Rennen hingelegt. Die Rundenzeiten lagen stets im Bereich der Spitzengruppe. Mit dem Resultat konnten wir absolut zufrieden sein. Viel besser hätten wir auch ohne die Strafe nicht abgeschnitten.“

Georg Weiss

„Dass das Rennen mein 100. Auftritt in der Langstreckenmeisterschaft war, habe ich erst am Freitag erfahren. Es ist erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht. Wenn ich an mein erstes Rennen zurückdenke, habe ich das Gefühl, es wäre erst gestern gewesen. Mit Platz sieben bei dieser starken Konkurrenz war es ein echt schönes Jubiläum.“

Oliver Kainz

„Das Training ist blöd gelaufen. Ich bin eine Topzeit gefahren, aber die Konkurrenz war noch einmal schneller und dabei war ich auch noch in einer Tempolimit-Zone zu schnell. Das sind solche Situationen, in denen das Fahren auf dem Nürburgring plötzlich keinen Spaß mehr macht. Im Rennen lief es dann zum Glück deutlich besser, sodass wir am Ende mit dem Renntag doch zufrieden sein konnten.“

Jochen Krumbach

„Wir haben ein gutes rennen hingelegt. Der Porsche hat toll funktioniert. Platz sieben war fast das Optimum. Wir hätten noch einen Platz besser sein können, aber mein Gegner hat mich zum Schluss die komplette Runde blockiert, da wollte ich nichts mehr riskieren.“